Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser hat weltweit zum Kampf gegen die wachsende Bedrohung durch Drogenkartelle aufgerufen. Diese kriminellen Organisationen, so Faeser, seien nicht nur im traditionellen Drogenhandel aktiv, sondern untergrüben auch die Grundfesten der Gesellschaften weltweit.
Im Rahmen eines Interviews mit der Funke Mediengruppe betonte Faeser die besorgniserregende Zunahme von Gewalt und Einschüchterung, die von den Kartellen ausgeht. Deutschland selbst sieht sich mit einer wachsenden Präsenz dieser Organisationen konfrontiert, besonders im bedeutenden Hafen von Hamburg. Faeser berichtete von beunruhigenden Entwicklungen, wie dem Aufbau von Folterkammern in Europa, die sich gegen Journalisten, Staatsanwälte und jeden richten, der es wagt, die Operationen der Kartelle herauszufordern.
„Wir erleben ein Niveau an Gewalt und Einschüchterung, das schlichtweg inakzeptabel ist“, erklärte Faeser. Sie betonte die Notwendigkeit einer globalen Reaktion, um dieser vielschichtigen Bedrohung zu begegnen. Geplant sind Besuche in Südamerika zur Stärkung der polizeilichen Zusammenarbeit und des Informationsaustausches mit wichtigen Produktions- und Transitländern. Faeser hob auch die Bedeutung einer koordinierten Bekämpfung der Finanznetzwerke, Geldwäsche und des illegalen Waffenhandels hervor, die die Gewalt der Kartelle weiter anheizen.
Dieser Appell der deutschen Ministerin findet in einem globalen Kontext statt, in dem die Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) kürzlich einen Anstieg der Kokainsicherstellungen um 25% weltweit meldeten, mit Europa als einem Hauptzielmarkt. Dieser Anstieg ist von einer Zunahme an Gewalt und sozialen Unruhen begleitet, besonders in Ländern mit schwacher Strafverfolgung und durchlässigen Grenzen.
Während viele Länder die dringende Notwendigkeit zur Bekämpfung der Drogenkartelle anerkennen, gibt es Unterschiede in den Ansätzen. Einige befürworten eine hauptsächlich auf Strafverfolgung fokussierte Strategie, während andere einen ganzheitlicheren Ansatz fordern, der auch die Ursachen des Drogenhandels wie Armut und Ungleichheit angeht.
Unabhängig von den spezifischen Taktiken ist klar, dass der Kampf gegen Drogenkartelle eine globale Reaktion erfordert. Deutschlands Initiative dient als eindringliche Erinnerung an die eskalierende Bedrohung durch diese kriminellen Organisationen und die dringende Notwendigkeit für koordiniertes Handeln, um ihre Netzwerke zu zerschlagen und Frieden und Sicherheit wiederherzustellen.