Die Europäische Union hat eine bedeutende Strafe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt und wirft dem Technologieriesen vor, gegen das Wettbewerbsrecht im Musikstreaming-Sektor verstoßen zu haben. Die Entscheidung, die am 4. März 2024 bekannt gegeben wurde, folgt auf eine umfangreiche Untersuchung der Europäischen Kommission zu Apples Praktiken, die angeblich den eigenen Dienst Apple Music auf Kosten von Wettbewerbern wie Spotify bevorzugten.
Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen Apples App Store-Richtlinien, die laut Kommission konkurrierende Musikstreaming-Dienste benachteiligt haben. Zu den zentralen Vorwürfen gehören die Einschränkung des Zugangs zu wichtigen Funktionen wie Siri-Integration und Datenübertragung, die Erhebung einer „Lenkungssteuer“ durch die Forderung einer 30%igen Provision auf alle In-App-Abonnementgebühren, während Apple Music davon befreit ist, sowie die Erschwerung des Anbieterwechsels für Nutzer, indem der Prozess der Übertragung von Playlists und Daten kompliziert gestaltet wird.
Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin für Wettbewerbspolitik bei der Europäischen Kommission, erklärte: „Indem Apple den Wettbewerb in seinem App Store einschränkt, hat das Unternehmen den Nutzern eine breitere Auswahl an Musikstreaming-Diensten und potenziell höhere Qualität, alles zu faireren Preisen, vorenthalten.“
Apple hat sich entschieden gegen das Urteil ausgesprochen und argumentiert, dass die App Store-Richtlinien unerlässlich sind, um eine sichere und benutzerfreundliche Plattform zu gewährleisten. Das Unternehmen hat angekündigt, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.
Diese Strafe ist Teil eines breiteren Trends einer verstärkten Überprüfung von Big-Tech-Unternehmen in Europa, wobei Google und Amazon zuvor ähnliche Kartellstrafen erhalten haben. Da die EU weiterhin die Geschäftspraktiken von Technologiegiganten überwacht, ist es wahrscheinlich, dass in Zukunft weitere Untersuchungen und Strafen folgen werden.