Anne Applebaum erhält deutschen Friedenspreis 2024

Die renommierte Historikerin und Journalistin Anne Applebaum wurde mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024 ausgezeichnet, einer der weltweit angesehensten Ehrungen für Beiträge zum Frieden und zum internationalen Verständnis.

Applebaum, eine polnisch-amerikanische Autorin, die für ihren tiefgründigen Kommentar zu Mittel- und Osteuropa bekannt ist, hat sich lautstark gegen autoritäre Regime ausgesprochen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels verlieh ihr den Preis und würdigte damit ihren „bedeutenden und unverzichtbaren Beitrag zur Bewahrung von Demokratie und Frieden, besonders in einer Zeit, in der demokratische Werte zunehmend unter Druck geraten.“

Applebaums Arbeiten haben konsequent die dunklen Realitäten totalitärer Systeme beleuchtet. Zu ihren bemerkenswerten Veröffentlichungen zählt das mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Werk „Gulag: Eine Geschichte“, das eine tiefgehende Untersuchung des sowjetischen Arbeitslagersystems bietet. Sie ist zudem als beitragende Autorin für das Magazin The Atlantic tätig und Co-Direktorin des Agora-Instituts an der Johns Hopkins University, einem Zentrum, das sich der Förderung demokratischer Werte widmet.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist einer der renommiertesten Auszeichnungen auf seinem Gebiet, mit früheren Preisträgern wie Swetlana Alexijewitsch, Margaret Atwood und Liao Yiwu. Die offizielle Verleihung findet am 20. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt, dem weltweit größten Treffen der Verlagsbranche.

In der Begründung zur Preisvergabe wurde Applebaums Arbeit gelobt, da sie einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis und zur Bewahrung demokratischer Werte in herausfordernden Zeiten leiste. Ihre Schriften, die sich häufig auf die historischen und zeitgenössischen Auswirkungen des Autoritarismus konzentrieren, unterstreichen die Wichtigkeit, Demokratie zu bewahren und Frieden durch informierten Dialog und intellektuellen Austausch zu fördern.

Die Entscheidung Deutschlands, Applebaum mit diesem renommierten Preis zu ehren, spiegelt sein fortwährendes Engagement für die Förderung von Frieden und Demokratie wider. Die Auszeichnung dient als kraftvolle Erinnerung an die wichtige Rolle, die historisches Verständnis und kritisches Denken in einer Welt spielen, die zunehmend mit wiederauflebendem Autoritarismus konfrontiert ist. Applebaums Werk hebt nicht nur die Gräueltaten vergangener Regime hervor, sondern bietet auch eine Warnung vor der Fragilität demokratischer Institutionen.

Angesichts dieser Herausforderungen bleibt Applebaums Stimme ein wesentlicher Fürsprecher für die Werte von Freiheit und Demokratie. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ehrt somit nicht nur ihre bisherigen Leistungen, sondern unterstreicht auch die anhaltende Relevanz und Notwendigkeit ihrer Arbeit in der heutigen globalen Landschaft.