Hells Angels Gehalt: Wie verdienen sie ihr Geld?

Die Hells Angels sind einer der bekanntesten und umstrittensten Motorradclubs weltweit. Seit ihrer Gründung im Jahr 1948 in Kalifornien haben sie sich zu einer international präsenten Organisation entwickelt. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Hells Angels Chapters, die seit den 1970er Jahren aktiv sind. Doch immer wieder stellt sich die Frage: Gibt es ein festes Hells Angels Gehalt, und wie finanzieren sich die Mitglieder?

Da der Club selbst keine Gehälter zahlt, sind die Mitglieder auf eigene Einkommensquellen angewiesen. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick darauf, wie sich Mitglieder finanziell absichern, welche legalen und illegalen Geschäftsmodelle existieren und welche Konsequenzen dies mit sich bringen kann.

Gibt es ein festes Hells Angels Gehalt?

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Mitglieder der Hells Angels ein festes Gehalt erhalten. Tatsächlich ist dies nicht der Fall. Die Hells Angels sind keine offizielle Firma oder Organisation mit Gehaltsstrukturen, sondern ein Club, dessen Mitglieder ihre Finanzen selbst verwalten.

Einige wichtige Fakten dazu:

  • Es gibt keine offizielle Bezahlung für die Zugehörigkeit zum Club.
  • Mitglieder zahlen monatliche Beiträge an ihren jeweiligen Chapter, um die Clubkasse zu finanzieren.
  • Anwärter (Prospects) leisten oft höhere Beiträge, bevor sie Vollmitglieder werden.

Ein ehemaliges Mitglied erklärte, dass die finanziellen Strukturen stark von den persönlichen Geschäftstätigkeiten der Mitglieder abhängen. Wer ein geschickter Unternehmer ist, kann innerhalb des MC-Netzwerks gute Geschäfte machen.

Wie verdienen Mitglieder der Hells Angels Geld?

Da es kein festes Hells Angels Gehalt gibt, verdienen die Mitglieder ihr Geld auf verschiedene Weise. Manche gehen ganz normalen Berufen nach, andere betreiben eigene Unternehmen, und einige sind in kriminelle Aktivitäten verwickelt.

1. Legale Einkommensquellen

Viele Hells Angels-Mitglieder finanzieren sich durch legale Geschäfte, die oft zur Rocker-Kultur passen. Hier sind einige der häufigsten Tätigkeitsfelder:

Sicherheitsdienste

Einige Mitglieder arbeiten in der Sicherheitsbranche, sei es als Türsteher, Sicherheitsberater oder in Sicherheitsfirmen. Ein Beispiel ist ein ehemaliger Hells Angels-Boss, der als Sicherheitsmann in einer Flüchtlingsunterkunft arbeitete und dafür einen Stundenlohn von 25 Euro erhielt.

Tattoo- und Piercing-Studios

Viele Mitglieder besitzen oder betreiben Tattoo- und Piercing-Studios, da diese eng mit der Rocker-Kultur verbunden sind. Dies ist eine häufige legale Einnahmequelle.

Gastronomie und Nachtleben

Bars, Clubs und andere Gastronomiebetriebe gehören oft Hells Angels-Mitgliedern oder stehen unter deren Schutz. Sie betreiben Kneipen, Musikclubs oder Veranstaltungsorte, die für die Szene attraktiv sind.

Motorradhandel und Werkstätten

Einige Mitglieder sind im Motorradhandel tätig oder besitzen Werkstätten für Custom Bikes. Dies passt perfekt zum Image der Hells Angels und bringt oft lukrative Einnahmen.

2. Illegale Einnahmequellen

Obwohl viele Mitglieder sich durch legale Jobs finanzieren, gibt es zahlreiche Berichte über illegale Geschäftstätigkeiten innerhalb der Hells Angels. Laut Bundeskriminalamt (BKA) sind einige Chapter in kriminelle Strukturen verwickelt.

Hier sind einige der häufig genannten illegalen Geschäftsfelder:

Drogenhandel

Einer der häufigsten Vorwürfe gegen die Hells Angels ist die Beteiligung am Drogenhandel. In mehreren Ländern wurden Mitglieder wegen Drogenschmuggels oder -vertriebs verhaftet.

Schutzgelderpressung

Ein weiteres kriminelles Geschäftsfeld ist die Erpressung von Schutzgeld von Unternehmen, insbesondere in der Gastronomie und im Nachtleben. Unternehmer zahlen Schutzgelder, um „Probleme“ mit dem Club zu vermeiden.

Waffenhandel

Mehrere Ermittlungen haben gezeigt, dass einige Hells Angels in den illegalen Waffenhandel verwickelt sind. Dabei geht es um den Verkauf und die Verbreitung von Schusswaffen und anderen Waffen.

Prostitution und Zuhälterei

Auch das Rotlichtmilieu ist ein bekanntes Feld, in dem einzelne Mitglieder aktiv sind. Clubs und Bordelle stehen teilweise unter der Kontrolle von Hells Angels-Mitgliedern oder deren Partnern.

Welche Konsequenzen hat eine Mitgliedschaft finanziell?

Die finanzielle Situation eines Hells Angels-Mitglieds kann stark schwanken. Während einige Mitglieder durch legale Geschäfte gut verdienen, können andere durch kriminelle Machenschaften reich werden – allerdings oft nur kurzfristig.

Folgende Risiken sind mit der Mitgliedschaft verbunden:

  • Hohe Mitgliedsbeiträge: Je nach Chapter können monatliche Beiträge anfallen.
  • Gefahr von Strafverfolgung: Wer in illegale Geschäfte verwickelt ist, muss mit langen Haftstrafen und Geldbußen rechnen.
  • Beschlagnahmung von Vermögen: In mehreren Fällen wurden Immobilien, Fahrzeuge und andere Besitztümer von verurteilten Mitgliedern beschlagnahmt.

Einige ehemalige Mitglieder berichteten, dass sie nach dem Ausstieg aus dem Club finanziell ruiniert waren, da sie durch Haftstrafen oder Geldstrafen all ihr Vermögen verloren.

Fazit

Die kurze Antwort ist nein – es gibt kein festes Hells Angels Gehalt. Mitglieder finanzieren sich durch private Geschäftsmodelle, legale Jobs oder kriminelle Aktivitäten.

Während einige als Unternehmer oder Sicherheitskräfte arbeiten, sind andere in Drogenhandel, Schutzgelderpressung oder Waffenschmuggel involviert. Dies bringt hohe finanzielle Risiken mit sich, da viele Mitglieder im Laufe der Jahre mit Strafverfolgung und Vermögensverlust konfrontiert wurden.

Obwohl die Hells Angels nach außen oft als verschworene Bruderschaft dargestellt werden, ist es in Wirklichkeit eine Gemeinschaft mit unterschiedlichen finanziellen Hintergründen. Manche profitieren wirtschaftlich stark, während andere am Ende alles verlieren.

Für Außenstehende bleibt der Club eine Mischung aus Mythos, Faszination und Gefahr – und genau das macht die Hells Angels für viele Menschen so faszinierend.