Jette Nietzard ist eine der auffälligsten Persönlichkeiten innerhalb der jungen deutschen Politik. Seit Oktober 2024 fungiert sie als Bundessprecherin der Grünen Jugend und hat mit ihren klaren, linken sowie feministischen Positionen für Aufsehen und öffentliche Diskussionen gesorgt. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über ihr Leben, ihren politischen Werdegang, ihre Ideale sowie die Kontroversen, die sie in der öffentlichen Debatte sichtbar gemacht haben.
Wer ist Jette Nietzard?
Jette Nietzard wurde 1999 in Leverkusen geboren. Sie engagierte sich früh für gesellschaftliche Themen, insbesondere in der Schulpolitik und Flüchtlingshilfe. Heute zählt sie zu den prominentesten Stimmen einer Generation, die soziale Gerechtigkeit, feministische Themen und Klimaschutz mit Nachdruck fordert.
Frühe Jahre und Ausbildung
- Geburtsort: Leverkusen, Deutschland
- Schulisches Engagement: Vorstand der Landesschüler*innenvertretung NRW
- Studium: Erziehung und Bildung in der Kindheit an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin
- Abschlussjahr: 2022
- Thema der Bachelorarbeit: Kritik an der Ökonomisierung frühkindlicher Bildung
Bereits während ihrer Studienzeit setzte Nietzard klare politische und gesellschaftliche Schwerpunkte. Ihre akademische Laufbahn spiegelte ihr starkes Interesse an Bildungsgerechtigkeit und Sozialarbeit wider.
Soziale Arbeit und berufliche Stationen
Nach dem Studium widmete sich Jette Nietzard der Geflüchtetenhilfe und koordinierte unter anderem Kinderbetreuung am Berliner Hauptbahnhof. Später leitete sie das Projekt UMGeben, das sich für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einsetzt. Zuletzt war sie 2024 beim Deutschen Kinderhilfswerk tätig.
Überblick beruflicher Stationen:
- Koordinatorin für Geflüchtete am Berliner Hauptbahnhof
- Projektleitung: UMGeben (Betreuung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter)
- Mitarbeiterin beim Deutschen Kinderhilfswerk
Politischer Aufstieg bei den Grünen
Seit 2019 ist Nietzard Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen im Kreisverband Berlin-Lichtenberg. In den Jahren 2021 und 2023 kandidierte sie für das Abgeordnetenhaus von Berlin im Wahlkreis Lichtenberg 3 und erreichte jeweils rund 9–11 % der Erststimmen.
Im Oktober 2024 wurde sie schließlich zur Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt – gemeinsam mit Jakob Blasel. Damit übernahm sie eine der wichtigsten Positionen innerhalb des politischen Nachwuchses der Partei.
Ihre politische Haltung
Jette Nietzard steht für:
- Radikalen Feminismus
- Antikapitalistische Gesellschaftskritik
- Solidarität mit Geflüchteten
- Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit
- Systemkritische Ansätze zur Polizei und staatlichen Autoritäten
Sie ist bekannt für ihre deutliche Sprache, ihre medienwirksamen Auftritte und ihre kompromisslose Haltung gegenüber Machtstrukturen und patriarchalen Denkmustern.
Kontroverse Äußerungen und mediale Aufmerksamkeit
Silvester-Tweet 2024
Am 31. Dezember 2024 veröffentlichte Nietzard einen Tweet:
„Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“
Dieser Satz führte zu heftigen Reaktionen, auch aus der eigenen Partei. Am Folgetag entschuldigte sie sich und löschte den Tweet – betonte aber gleichzeitig, wie wichtig es sei, über häusliche Gewalt zu sprechen.
ACAB-Pullover im Mai 2025
Ein weiteres Medienecho erzeugte sie mit einem Instagram-Post im Mai 2025. Darauf zu sehen: ein Hoodie mit der Aufschrift „ACAB – All Cops Are Bastards“. Auch hier stand Nietzard öffentlich in der Kritik. Anders als beim Tweet blieb sie jedoch bei ihrer Position und rechtfertigte die Aussage als Ausdruck systemischer Kritik gegenüber Polizeistrukturen.
Reaktionen aus Politik und Gesellschaft
- Innerhalb der Grünen Partei: Gespaltene Meinungen – einige fordern Distanzierung, andere loben den Mut zur Debatte.
- Öffentlichkeit & Medien: Breites Echo von Kritik bis Solidarität – insbesondere in linken und progressiven Milieus.
- Unter jungen Menschen: Große Zustimmung – Nietzard gilt als Sprachrohr vieler junger Aktivist*innen.
Ihre Vision für die Zukunft
Jette Nietzard setzt sich für eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung ein. Sie fordert eine gerechtere Verteilung von Ressourcen, eine feministische Neuausrichtung der Politik und ein Umdenken beim Umgang mit Machtinstitutionen. Ihre zentrale Vision: Ein solidarisches, inklusives und ökologisch verantwortungsbewusstes Deutschland.
Fazit
Jette Nietzard ist ohne Zweifel eine der markantesten Persönlichkeiten der politischen Jugend Deutschlands. Ihre unerschrockene Art, Tabus zu brechen und unbequem zu sein, macht sie sowohl zur Hoffnungsträgerin als auch zur Reizfigur.
Obwohl (oder gerade weil) sie polarisiert, bringt sie neue Dynamik in politische Debatten – besonders bei jungen Menschen, die sich mit ihrer radikal ehrlichen Haltung identifizieren. In einer Zeit der politischen Mitte bleibt Nietzard ein deutliches Zeichen für linke Alternativen.