Das Leben von Nadja Abd el Farrag – Von Ruhm bis Rückzug

Nadja Abd el Farrag, vielen bekannt unter ihrem Spitznamen „Naddel“, war eine schillernde Figur der deutschen Medienlandschaft. Von der berühmten Partnerin Dieter Bohlens zur selbstständigen TV-Persönlichkeit erlebte sie Ruhm, Rückschläge und einen späten Rückzug aus der Öffentlichkeit. Am 9. Mai 2025 verstarb sie im Alter von 60 Jahren in Hamburg. In diesem Artikel blicken wir auf das Leben, die Karriere und die Herausforderungen zurück, die Nadja Abd el Farrag über Jahrzehnte hinweg geprägt haben.

Frühes Leben: Multikulturelle Wurzeln in Hamburg

Nadja Abd el Farrag wurde am 5. März 1965 in Hamburg-Altona geboren. Ihr Vater stammte aus dem Sudan, ihre Mutter war Deutsche – eine Herkunft, die in den 1970er-Jahren in Deutschland selten war und sie früh prägte. Nach ihrer Schulzeit absolvierte sie eine Ausbildung zur Apothekenhelferin, ehe sie durch Zufall in die Musikbranche einstieg.

Durchbruch an der Seite von Dieter Bohlen

Ende der 1980er-Jahre lernte sie Dieter Bohlen kennen – die Beziehung sorgte für mediale Aufmerksamkeit. Abd el Farrag begleitete ihn nicht nur privat, sondern auch beruflich, unter anderem als Backgroundsängerin beim Projekt Blue System. Die Beziehung mit Bohlen, die zwischen 1989 und 2001 mehrfach on/off verlief, wurde häufig öffentlich kommentiert – meist wenig schmeichelhaft.

Karriere in TV und Musik

Der Playboy und TV-Shows

Im Jahr 1999 wagte Nadja den Schritt ins Rampenlicht: Sie posierte für den Playboy und moderierte kurze Zeit später die Erotiksendung „Peep!“ auf RTL II. Sie nahm an Reality-TV-Formaten wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (2004) und „Big Brother“ (2005) teil. Auch wenn sie nie zur klassischen Moderatorin wurde, war sie über Jahre eine feste Größe in der deutschen Boulevardpresse.

Musikalische Versuche

Neben dem TV versuchte sich Naddel auch als Sängerin. Zusammen mit dem österreichischen Schlagersänger Kurt Elsasser brachte sie 2007 das Album „Weiße Pferde“ heraus. Auch Singles wie „Blinder Passagier“ und „Heimat“ erschienen, blieben aber ohne großen kommerziellen Erfolg.

Biografien und der offene Umgang mit Krisen

In zwei Autobiografien („Ungelogen“ und „Achterbahn“) sprach Nadja Abd el Farrag offen über ihre Kämpfe mit Alkoholabhängigkeit, finanzielle Probleme und gesundheitliche Krisen, darunter Leberzirrhose. Ihre Offenheit brachte ihr sowohl Anerkennung als auch Mitleid ein – viele nahmen Anteil an ihrer Geschichte.

Rückzug aus der Öffentlichkeit

In den letzten Jahren wurde es ruhiger um Nadja Abd el Farrag. Medienberichte über ihre schlechten Lebensumstände sorgten 2017 für große Schlagzeilen. Der Entertainer Andreas Ellermann half ihr damals mit Wohnraum und unterstützte sie finanziell. Öffentlich trat sie zuletzt im Mai 2024 beim Hamburger Schlagermove auf.

Der Tod am 9. Mai 2025

Am 9. Mai 2025 verstarb Nadja Abd el Farrag in einem Krankenhaus in Hamburg an den Folgen eines Multiorganversagens. Die Nachricht erschütterte viele Wegbegleiter und Fans. Ellermann, der bis zuletzt Kontakt zu ihr hielt, äußerte sich tief betroffen und bot der Familie Hilfe bei der Beisetzung an.

Reaktionen und Nachruf

Die Reaktionen auf ihren Tod waren zahlreich. Viele erinnerten sich an die „echte Naddel“, die trotz aller Rückschläge niemals ganz aus der Öffentlichkeit verschwand. Fans und Prominente würdigten sie als eine Frau mit Mut, die immer wieder aufstand – auch wenn sie oft unter Beobachtung und Häme stand.

Fazit

Nadja Abd el Farrag war mehr als nur eine Begleitfigur berühmter Männer oder Reality-Star. Sie war eine Frau, die versucht hat, sich in einer oft gnadenlosen Medienwelt zu behaupten. Ihr Leben war geprägt von extremen Höhen und Tiefen – vom Jetset-Leben bis zur sozialen Isolation.

Ihr Tod am 9. Mai 2025 ist das Ende einer tragischen, aber auch lehrreichen Geschichte über Ruhm, Identität, Gesellschaft und den Versuch, seinen Platz in der Welt zu finden.