In einem beispiellosen Ausmaß sorgte am Donnerstag, den 1. Februar, ein Streik des Sicherheitspersonals an den großen deutschen Flughäfen für einen fast vollständigen Stillstand des Luftverkehrs. Die eintägige Arbeitsniederlegung, initiiert von der einflussreichen Gewerkschaft Verdi, zielte darauf ab, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten durchzusetzen.
Über 1.100 Flüge wurden gestrichen und rund 200.000 Passagiere waren an 11 Flughäfen, darunter zentrale Knotenpunkte wie Frankfurt, Hamburg und Berlin, betroffen. Einige Flughäfen, wie der Berlin Brandenburg, mussten sogar komplett schließen, während andere mit stark reduzierter Kapazität operierten. Reisenden wurde geraten, die Flughäfen nur aufzusuchen, wenn sie den Status ihres Fluges bestätigt hatten, da die Sicherheitskontrollen den ganzen Tag über geschlossen blieben.
Die Auswirkungen des Streiks waren weitreichend und störten sowohl inländische als auch internationale Reisepläne. Geschäftsreisende kämpften mit Unterbrechungen ihrer Termine und Konferenzen, während Familien, die auf einen Winterurlaub hofften, gezwungen waren, Flüge umzubuchen oder nach alternativen Transportmöglichkeiten zu suchen. Obwohl Fluggesellschaften Umbuchungsoptionen und Ausnahmeregelungen für betroffene Passagiere anboten, sahen sich viele mit langen Wartezeiten und Unsicherheiten bezüglich ihrer Reisepläne konfrontiert.
Vertreter der Verdi-Gewerkschaft verteidigten den Streik und betonten, dass die Sicherheitskräfte aufgrund ihrer entscheidenden Rolle bei der Gewährleistung der Flughafensicherheit und reibungslosen Abläufe eine faire Entlohnung verdienten. Sie wiesen auf die zunehmenden Belastungen und den Stress hin, dem das Sicherheitspersonal ausgesetzt ist, besonders in der Zeit nach der Pandemie.
„Unsere Mitglieder sind das Rückgrat der Flughafensicherheit, doch oft sind sie überlastet und unterbezahlt“, erklärte die Verdi-Sprecherin Christine Behrens. „Dieser Streik ist ein notwendiger Schritt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und eine faire Behandlung zu fordern.“
Flughafenbetreiber und Fluggesellschaften äußerten ihre Enttäuschung über den Streik und betonten dessen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Reisebranche sowie die Unannehmlichkeiten für die Passagiere. Sie forderten eine schnelle Lösung des Lohnstreits, um weitere Störungen zu vermeiden.
Während die Verhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgebern andauern, wird kurzfristig keine Einigung erwartet. Dies lässt Reisende mit Sorgen um mögliche Reiseunterbrechungen in den kommenden Wochen zurück. Der weitreichende Streik verdeutlicht erneut die Zerbrechlichkeit des Luftverkehrs und die entscheidende Rolle des Sicherheitspersonals für dessen reibungslosen Ablauf. Zugleich wird das andauernde Ringen um faire Löhne und Arbeitsbedingungen in der Luftfahrtindustrie, ein globales Problem für Beschäftigte in verschiedenen Sektoren, hervorgehoben.