Bis 2028 gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland noch, der 2021 in Kraft getreten war. Schon für 2026 steht die Evaluierung an. Dann sollen Experten aus unterschiedlichen Bereichen (Politik, Wirtschaft, Glücksspiel) festlegen und prüfen, wie sinnvoll die bisherigen Maßnahmen waren. Schon 2023 wurde mit dem Glücksspiel Survey klar, dass es Nachholbedarf gibt. Was bei der Evaluierung wichtig sein wird und wo der GlüStV seine Schwächen zeigt, wird nachfolgend genauer beleuchtet.
Was war der Sinn des Glücksspielstaatsvertrags von 2021?
Die Einführung des Glücksspielstaatsvertrags hatte den Zweck, Spielern einen sicheren Rahmen für Glücksspiel bereitzustellen. Eines der Ziele war es, den Schwarzmarkt einzudämmen und Spieler in einen regulierten und kontrollierten Markt zu kanalisieren.
Hierfür wurden klare Regeln festgelegt, an die sich alle Anbieter von legalem Glücksspiel in Deutschland zu halten hatten. Als übergeordnete Behörde übernimmt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder nicht nur die Lizenzvergabe, sondern auch die Kontrolle der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben. Hierzu gehören:
- Einsatzgrenze von 1,00 Euro pro Runde am Slot.
- Separate Bereiche für Automatenspiele und Poker.
- Kein Angebot von Tischspielen wie Roulette und Blackjack.
- Anschluss an die Spielersperrdatei OASIS.
- Anknüpfung an LUGAS (zur Kontrolle der Gesamteinzahlungen).
- Regelmäßige Pausen nach einer Stunde Spielzeit.
- Panik-Button für sofortige 24-Stunden-Sperre.
- Informationen und Hilfsangebote bei Suchtverhalten.
Tischspiele wurden bei der Schaffung des GlüStV als besonders riskant angesehen, daher wurden sie für private Anbieter verboten. Das galt zumindest bis 2024, denn seither gibt es in diesem Bereich erstaunliche Veränderungen.
Die Spielbank Bayern hat ihr erstes Onlineangebot ins Leben gerufen und bietet dort nun auch Tischspiele offiziell an. Außerdem hat Schleswig-Holstein erstmals vier eigene Lizenzen an private Anbieter vergeben und sich damit über die GGL hinweggesetzt.
Lizenzierung von Glücksspiel nicht nur in Deutschland möglich
In Deutschland gilt die GGL als einzige offizielle Behörde, die Lizenzen an Glücksspielanbieter vergeben darf. Wie bei https://www.casinobernie.com/neue-online-casinos/ unschwer erkennbar ist, gibt es Monat für Monat eine große Menge neuer Online-Casinos, die keine offizielle GGL-Lizenz innehaben. Die Betreiber dieser Websites nutzen die europäische Dienstleistungsfreiheit. Sie wurden in der Regel von einer europäischen Behörde konzessioniert oder haben eine Lizenz von einer karibischen Behörde (wie z.B. Curacao).
Wie auch in Deutschland ist die Lizenzvergabe in anderen Ländern streng und erfolgt nur nach sorgfältigen Kontrollen. Insbesondere der Spielerschutz steht auch hier im Fokus.
Glücksspiel Survey 2023 zeigt Anstieg bei Glücksspielteilnahme
Der durch die GGL in Auftrag gegebene Glücksspiel Survey 2023 zeigt, dass sich die Teilnahme an Glücksspielen im Vergleich zu 2021 in vielen Bereichen zurückgegangen ist:
- Bei riskantem Online-Glücksspiel betrug der Anteil 2021 5 % und 2023 nur noch 3,8 %.
- Sportwetten wurden 2021 online von 3,9 % der Menschen durchgeführt und 2023 von 2,9%.
- Online-Automatenspiele reduzierten sich von 0,8 % (2021) auf 0,5 % (2023).
- Poker sank um 0,1 % von 1,5 % (2021) auf 1,4 % (2023).
Gestiegen ist hingegen die Teilnahme am Lotto 6 aus 49. Hier betrug der Anteil 2021 19,3 % und 2023 19,8 %. Noch deutlicher war der Anstieg bei der Teilnahme am Euro-Jackpot. 2021 nahmen 10,7 % daran teil, im Jahr 2023 waren es 13 %.
Der Anteil an Glücksspielstörungen war laut dem Survey gestiegen. Insgesamt erhöhte sich der Anteil von 2,3 % auf 2,4 %, wobei es besonders bei schweren Störungen eine deutliche Zunahmen (von 0,5 % auf 0,7 %) gab, die Gesamtzahlen aber immer noch sehr gering sind.
Leichte Störungen waren von 1,1 % auf 1,0 % zurückgegangen, mittlere Glücksspielstörungen mit 0,7 % auf dem gleichen Level geblieben.
Anhand dieser Zahlen lässt sich nun schlussfolgern, dass der Glücksspielstaatsvertrag in seiner bisherigen Form nicht genug dazu beiträgt, Spieler zu schützen.
Schwarzmarkt in Deutschland weiterhin ein Problem
Während diverse Studien und Experten von einem Schwarzmarktanteil um die 50 % sprechen, sieht die GGL das anders. Laut der Behörde machen die nicht-legalen Angebote einen Anteil von zwei bis vier Prozent überhaupt aus. Klar scheint aber zu sein, dass insbesondere im landbasierten Segment, aber auch bei den nicht-lizenzierten Angeboten noch immer eine zu hohe Nachfrage gegeben ist.
Einer der Gründe hierfür könnte sein, dass die GGL den Markt zu streng reguliert. Der Wegfall des Tischspiels (mit Ausnahme von Poker) missfällt zahlreichen Spielern. Spiele wie Blackjack und Roulette gehören zu den gefragtesten Glücksspielen und mit einem rigorosen Verbot wird das Interesse nicht geringer.
Das ist einer der Gründe, warum sich Schleswig-Holstein bereits für einen Sonderweg entschieden hat. Dort dürfen sich private Anbieter nun um Lizenzen bewerben und nach Erteilung auch Tischspiele anbieten.
Es wird im Rahmen der Evaluierung darüber zu sprechen sein, wie sinnvoll die bisherigen Maßnahmen waren und an welchen Punkten die Richtlinien zu streng sind.
Erst 2023 wurde erstmals die Möglichkeit geschaffen, das LUGAS-Limit zu erhöhen. Es war zuvor für alle Glücksspieler in Deutschland auf 1.000 Euro pro Monat festgelegt. Das scheint nicht differenziert genug, da die eigenen Monatseinkünfte sicher eine Rolle spielen durften. Nun ist es auf Antrag möglich, das LUGAS-Limit zu erhöhen. Solche Änderungen zeigen, dass die Evaluation 2026 wichtig ist und dass es viel Potenzial gibt, den Glücksspielstaatsvertrag umzugestalten.