Deutschlands Zögern gefährdet EU-Nachhaltigkeitsgesetz

Die Zukunft der wegweisenden EU-Richtlinie zur Sorgfaltspflicht in der Unternehmensnachhaltigkeit (CSDDD) steht auf dem Spiel, da Deutschland, die Wirtschaftsmacht des Blocks, mit einer Enthaltung bei der endgültigen Genehmigung droht.

Im Dezember 2023 erzielten die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament eine politische Einigung über die CSDDD, was einen wichtigen Schritt zur Förderung verantwortungsvollen Unternehmensverhaltens darstellte. Neueste Berichte deuten jedoch darauf hin, dass der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil am 9. Februar möglicherweise von der endgültigen Abstimmung absehen wird, aufgrund von Bedenken, die von der liberalen Freien Demokratischen Partei (FDP) innerhalb der Regierungskoalition geäußert wurden.

Die mögliche Enthaltung Deutschlands hat Chaos innerhalb der Koalition ausgelöst und Bedenken in der gesamten EU geweckt. Während Heil das Gesetz unterstützt, äußert die FDP unter der Führung des Finanzministers Christian Lindner Bedenken hinsichtlich der potenziellen Belastungen für Unternehmen und der Wettbewerbsfähigkeit. Diese interne Uneinigkeit stellt die Zukunft der CSDDD in Frage, da Deutschlands Stimme innerhalb des Blocks erhebliches Gewicht hat.

Wirtschaftsverbände haben Bedenken hinsichtlich der administrativen Komplexität und potenzieller Wettbewerbsnachteile geäußert, die mit der CSDDD verbunden sind. Umwelt- und Menschenrechtsbefürworter unterstützen das Gesetz jedoch nachdrücklich und betrachten es als entscheidenden Schritt zur Rechenschaftspflicht von Unternehmen und zur Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsherausforderungen.

Die nächsten 24 Stunden sind entscheidend für die Zukunft der CSDDD. Sollte Deutschland sich enthalten, würde dies erhebliche Auswirkungen auf die EU haben und Fragen hinsichtlich des Engagements des Blocks für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung aufwerfen. Ob das Gesetz diese Hürde übersteht oder internen Spaltungen zum Opfer fällt, bleibt abzuwarten.